Ratgeber: So kriegt man einen Psiram-Eintrag

Im Mittelalter gab es Hexenverbrennung. Heute gibt es Psiram. Das unter der Regie der Ruhrbarone (Stefan Laurin und Sebastian Bartoschek) betriebene Denunziationsportal erfreut sich immer größerer Beliebtheit – z.B. als Nachschlagewerk für alternative Medizin oder andersartige politische Ansichten.

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Psiram ist der größte Internetpranger im deutschsprachigen Raum. Die mittlerweile über 2000 Artikel haben ein Ziel: Personen und Webseiten diffamieren. Das funktioniert gut, denn die Macher arbeiten im Schutze der Anonymität. Der Server stand zuletzt in Panama bei Cyber Cast International, S.A. (IP Adresse: 200.74.244.23), nun versteckt sich Psiram in einer Cloud von Voxitlity SRL in Bukarest (IP Adresse: 109.163.233.187) – Betreiber und Geldgeber sind unbekannt.

Eine Cloud in der Größenordnung kostet ca. 1000 Euro monatlich. Zumal auch noch viele weitere Domains unter dieser IP Adresse registriert sind, wie zum Beispiel das Psiram Forum, Blog und einige andere. Bleibt die Frage: wer bezahlt die Serverkosten? Wer finanziert die Autoren?

Das System Psiram

Laut Internetinsider stecken Stefan Laurin und Sebastian Bartoschek von den Ruhrbaronen dahinter. Auffällig: Sebastian Bartoschek ist eine Art Star-Autor bei Psiram. Außerdem gibt es auffällig viele Verlinkungen zu den Baronen, ein Blog aus dem Ruhrpott, den ansonsten niemand kennt.

Da die beiden auch bei Wikipedia aktiv sind, verlinken sie sich im Dreieck: Ruhrbarone -> Psiram -> Wikipedia. Das ist gut für Google, sichert einen Eintrag auf Seite 1 – natürlich auch bei den Opfern.

Hinzu kommen zahlreiche andere Blogs, welche unter der Regie von Psiram laufen und dort entsprechend verlinkt sind. Das erzeugt eine Pseudo-Objektivität durch dubiose Quellen, die als Beweis genannt werden, jedoch vorher von Psiram-Autoren selbst bestückt wurden.

Psiram als Chance

Psiram will unliebsame Personen, Webseiten diffamieren. Doch der Schuss geht immer mehr nach hinten los. Denn Psiram ist auch eine hervorragende Zusammenstellung alternativer Webseiten, Personen und Medizin. Es ist geradezu eine ausführliche Online-Enzyklopädie andersartiger Ansichten, Menschen, Blogs mit Themen, die im Mainstream wie z.B. SPIEGEL nicht auftauchen.

Wer interessante Menschen und Webseiten sucht, der wird bei Psiram fündig. Auch in Sachen alternativer Medizin ist Psiram ausgezeichnet. Man muss die News nur richtig lesen: Je schlimmer Psiram drauf haut, desto interessanter die Person, die Webseite, die alternative Heilmethode.

Ein Eintrag bei Psiram ist also sowas wie eine Auszeichnung und damit unbedingt erstrebenswert. Doch nicht alle schaffen es in die Hall of Fame des deutschen Internetprangers. Was also tun?

Hier die besten Tipps

Medizinseiten:

Wer eine kritische Medizin-Seite betreibt, hat es in der Regel einfach bei Psiram. Denn Psiram’s Haupteinnahmen stammen angeblich von der Pharma-Lobby. So hat es damals mit Eso-Watch angefangen.

Meist reicht schon einfache Medizinkritik für einen Eintrag. Wer aber nach drei Monaten immer noch nicht bei Psiram erwähnt wurde, sollte unbedingt etwas zu „Kolloidales Silber“ schreiben. Wenn das nicht hilft, sollte man die Schulmedizin als „kriminelle Mafia“ brandmarken. Fast sicher ist ein Eintrag bei Psiram, wenn man sich dem Thema Geistheilung widmet.

Hat alles nichts geholfen? Kein Eintrag im Internetpranger? Kein Problem. Hier der todsichere Tipp: Impfkritik. Ein ausführlicher Artikel über die Nebenwirkungen von Impfungen verhilft fast immer in die Top-Position bei Psiram. Denn bei Impfkritik reagiert Psiram allergisch.

Kein Wunder, denn Impfstoffe und Impfhysterie bescheren der Pharma-Industrie Milliardengewinne – so zum Beispiel bei der Schweinegrippe. Staaten orderten Impfstoffe für Milliarden, die anschließend weggeworfen wurden. Damit die Impfgeldquelle nicht versiegt, muss Psiram Kritiker auftragsgemäß kaltstellen.

Deshalb Faustregel für Medizinzeiten: Impfkritik hilft immer. Ratsam ist am besten eine Schlagzeile wie „Impfen tötet“ – das lockt die Pharmawächter von Psiram an wie Motten das Licht. Wenn der Medizinblog / Webseite dann erst mal auf der Überwachungsliste steht, dauert es meist nicht mehr lang bis zum ersehnten Eintrag bei Psiram.

Newsblogs:

Für Blogs und Newsseiten gelten ganz besonders hohe Eintrittsbarrieren bei Psiram. Der Grund: es gibt einfach zu viele davon. Eine Analyse zum Beispiel, dass 9/11 vom US-Geheimdienst inszeniert wurde, reicht nicht mehr. Geheimtipp: Versucht es doch mal mit der Behauptung, dass die Mondlandung nicht stattfand. Damit landet man oft einen Volltreffer im Internetpranger.

Auch Atomkraft ist ein gutes Thema. Offenbar fließen von der Atom-Lobby ebenfalls reichlich Gelder an die Psiram-Macher. Wer also bei Psiram einen Eintrag haben will, sollte auf die Gefahren der Atomkraft hinweisen.

Bewährt hat sich hier ein kritischer Umgang mit Fukushima. Die Meinung etwa, dass Fukushima der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit gewesen sei, hat bei Psiram schon zu einem Eintrag geführt. Um sicher zu gehen, sollte man auf jeden Fall aber auch schreiben: Eine Kernschmelze im Reaktor 4 wird einen „Jahrhunderte andauernden tödlichen Strom von Radioaktivität über die ganze Erde ausgießen.“ Dann schlägt Psiram sicher zu.

Neuerdings kümmert sich Psiram auch um Anti-Russland-Propaganda. Das bedeutet: Wer in der Ukraine-Krise der EU und den USA die Schuld gibt, hat gute Chancen, in den Fokus von Psiram zu geraten. Gerne erwähnt werden auch sogenannte Russland- und Putinversteher. Insidertipp: Die USA als Kriegstreiber Nr.1 darstellen. Das führt zu einer Sofortreaktion bei Psiram und der Eintrag ist so gut wie sicher.

Ein besonderes Augenmerk legt Psiram auf den Absturz von MH17. Wer was anderes behauptet als dass Moskau die Maschine abgeschossen hat, hat ebenfalls gute Chancen, endlich bei Psiram erwähnt zu werden. Oftmals reicht schon der Hinweis, dass MH17 möglicherweise von einem ukrainischem Kampfjet abgeschossen wurde. Dies ist jedoch keine Garantie für einen Psiram-Eintrag.

Deshalb auch hier wieder ein Geheimtipp: Einfach mal der Frage nachgehen, ob MH17 von den USA abgeschossen wurde. Damit sollte eine Erwähnung bei Psiram fast sicher sein.

Personen:

Wer als Person bei Psiram einen Eintrag haben will, hat es wirklich schwer. Hier muss man schon schweres Geschütz auffahren. Früher konnte man mit einfachen Themen wie Kritik am bestehen Parteiensystem schon punkten.

Deshalb wichtig: Um als Person bei Psiram geehrt zu werden, muss man sich der sogenannten Verschwörungstheorie bedienen. Hier haben wir auch einen Geheimtipp: Einfach sagen, dass die BRD nicht souverän ist und das Deutsche Reich weiter besteht. Das hilft immer.

Wer es mit dem Thema „Geldsystem“ probiert, sollte unbedingt die Stichworte „Hochfinanz“, „Zinseszins tödlich“, „Zentralbanken“ benutzen. Wenn das nicht hilft, könnte man noch hinzufügen, dass schon Hitler das Geldsystem kritisierte. Dann ist der Eintrag sicher.

Auch das Thema Klima ist bei Psiram beliebt. CO2 ist zwar bekanntlich schwerer als Luft, sinkt zu Boden – kann also in großen Höhen gar keine Wärme reflektieren. Da Psiram aber streng unwissenschaftlich ist und strikt Lobbyisten bedient, werden Personen und Webseiten diffamiert, welche hier Licht ins Dunkel der Klima-Lügen bringen wollen. Stichworte wie „Klima-Lüge“, „CO2-Sekte“, „IPCC-Verbbrecher“ sollten garantieren, das man endlich auch einen Eintrag bei Psiram bekommt.

Geduld

Bei allen Bemühungen kann es manchmal eine Weile dauern, bis Psiram wirklich zuschlägt. Hier heißt es: Geduld bewahren. Denn so ein Eintrag bei Psiram ist meist umfangreich aufgearbeitet und mit zusätzlichen Lügen ausgeschmückt. Hier sind gut bezahlte Profis am Werk, die eben eine gewisse Zeit brauchen, bis der Eintrag fertig ist. Kleiner Trost: Wer es einmal in Psiram geschafft hat, kommt auch so schnell nicht mehr raus. Das Warten lohnt sich also.

17 Gedanken zu “Ratgeber: So kriegt man einen Psiram-Eintrag

    • Haha, köstlich. Nein, ganz im Ernst: Viele User benützen Psiram mittlerweile wirklich, um von interessanten alternativen Heilmethoden und Heilpraktikern zu erfahren, die in den Mainstream-Medien totgeschwiegen werden.

      Insofern hat das Portal bei aller Niedertracht auch etwas Nützliches.

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  1. sehr guter Ratgeber. Psiram ist gar micht schlecht. Die Frage aber beibt: woher kriegt Psiram das Geld???

    Die vielen Artikel sind sehr aufwendig erstellt. Die Technik ist auch nicht ohne… Warum outen siesich niht?

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  2. Es faellt mir deutlich auf wie dieses kriminelle Denunziantennetzwerk Psiram wissenschaftlich-technologischen Fortschritt anprangert, gegen Beteiligte persoenlich Hetzkampagnen und ueblen Nachruf zusammenhangslos verbreitet – da muss eine bezahlte Lobby dahinter stehen.Hinzukommend versteckt man sich hinter diversen versteckten Servern und Decknamen. Soweit ich weiss ist das Berliner und Koelner Landgericht mit Medienanwaelten bereits dabei diese Firma zu verbieten. Warum Google selbst nicht eine STOP gebietet? Wir muessen das dringend auch bei Google und dem System des Rankings anprangern. Wenn die auch noch gekauft sind, dann Gute Nacht…

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  3. Es wäre doch sehr schön, wenn die Hintermänner von psiram endlich ans Licht gezerrt werden. So wie das Portal aufgebaut ist, handelt es sich um eine kleine Gruppe.

    Sie haben ihre Spuren zwar geschickt getarnt, aber jedem passiert mal einen Fehler…

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  4. Finde ich gut, diese Seite. Jedoch wird sich das mit PSIRAM von selbst erledigen, da so wie so immer schneller immer mehr dahinter steigen. Die Wahhrheit setzt sich immer wieder durch. Die Massenmedienbetreiber sind am strampeln, mehr denn je, um die Scheinwelt aufrecht zu erhalten. Und Angst haben die „Mächtigen“, sonst müssten sie nicht alles panisch überwachen und kontrollieren. Die Leute werden „alle“ schlauer. Wer muss denn faken und überwachen, wenn er aufrichtig mit reinem Gewissen und rechtmäßig dem Gemeinwohl dienend reich und „mächtig“ geworden ist.

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  5. In den sog. “offenen Wiki” dürfen nur bestimmte Autoren tätig sein, die dabei ihre Identität verstecken und andere Menschen in den Dreck ziehen. Die Artikel wahren dabei einen Anschein an Wissenschaftlichkeit, in dem Quellen zu einzelnen Aussagen angegeben werden. So vermischen sich wahre Fakten mit Unterstellungen und unwahren Behauptungen. Die Webseite wird dabei auf einem Server im Ausland betrieben, so dass die Betreiber der Seite im Dunkeln bleiben. Auch die Finanzierung von Psiram bleibt im Schatten, doch die Nähe zu finanzstarken Interessengruppen ist unverkennbar.

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  6. Es wäre doch mal nett, wenn die Psiram Autoren sich outen würden. Was haben sie denn zu verbergen. Dem Portal würde es stark nützen, wenn es nicht anonym wäre. Was gibt es zu verbergen? Also: Zeigt euch doch mal. Oder habt ihr was zu verbergen? Dann kann man Psiram auch nicht ernst nehmen sondern nur als allgemeine Denunziations-Maschine wahrnehmen.

    Auch die Machenschaften von Psiram-Autoren bei Wikipedia sollten endlich aufegklärt werden.

    http://www.wikipedia.de

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  7. Herrlicher Beitrag. Psiram ist großartig. Bin gespannt, was da demnächst sonst noch alles kommt. Regie: Stefan Laurin, Sebastian Bartoscheck und noch einige andere. Hoffen wir, dass bald alles auffliegt.

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  8. 1000 Euro für einen Server, der ein simples Wiki trägt (OK, noch n Forum etc.) Soll das ein Witz sein? Wo lasst Ihr hosten? Das ganze Paket bekommt man heutzutage für unter 20€ im Monat.

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