Krebs-Zoff: Bedeutende Studie vor Aus

Eine der aufwendigsten und bedeutendsten Krebsstudien im Land droht zu scheitern. Zu wenige Patienten haben sich gemeldet. Hauptschuld für die Patientenmisere tragen nach Überzeugung der Förderer die niedergelassenen Urologen.

Eine der aufwendigsten und bedeutendsten Krebsstudien im Land droht zu scheitern. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) in ihrer Mittwochsausgabe. Die Deutsche Krebshilfe und die Krankenkassen, die das 25 Millionen teure „Prefere“-Projekt vor zwei Jahren gestartet haben, sehen die Weiterfinanzierung gefährdet, weil bisher viel zu wenige Patienten für die Studie rekrutiert wurden.

Insgesamt sollten 7600 Patienten mit frühem Prostatakarzinom, der häufigsten Krebsform von Männern, teilnehmen. Bisher sind aber erst 220 Patienten eingeschrieben. „Wenn nichts geschieht, hat die Studie wohl keine Chance, weiter finanziert zu werden“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven in einem großen Streitgespräch mit den Verantwortlichen in der F.A.Z.

Das Aus für die weltweit bedeutende Studie wäre beispiellos. Mit einem Netzwerk von hundert Studienzentren und mehr als tausend niedergelassenen Fachärzten im Land sollte sie zum Aushängeschild der deutschen klinischen Forschung werden.

Hauptschuld für die Patientenmisere tragen nach Überzeugung der Förderer die niedergelassenen Urologen. Sie sollen die Patienten bisher nicht über die Großstudie informiert haben, weil sie ohne jeden wissenschaftlichen Beleg jeweils nur eine der vier untersuchten Therapieverfahren favorisieren. Der Fachverband und der Berufsverband der Urologen hat die massiven Vorwürfe von Studienleitern und Förderern zurückgewiesen.

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